E-Scooter in Deutschland – diese Sharing-Anbieter sind dabei

Ab dem 15. Juni geht es auf Deutschlands Radwegen bunter zu: Denn ab diesem Tag dürfen die kleinen Elektro-Tretroller offiziell genutzt werden. Zum Stichtag wollen auch die ersten Sharing-Unternehmen ihre Gefährte ausrollen. Diese wollen dabei sein.

Während die flinken Gefährte in vielen Ländern und Städten inner- und außerhalb Europas schon zum teils umstrittenen Stadtbild gehören, ist Deutschland Nachzügler, schließlich mussten für den Betrieb hierzulande einige Spielregeln und Auflagen beschlossen werden. Ab Mitte Juni ist offizieller Startschuss und diverse Sharing-Unternehmen scharren schon mit ihren Hufen und haben im Hintergrund schon alles für die Verteilung ihrer Scooter vorbereitet.

So sind die Scooter-Modelle speziell für den wichtigen deutschen Markt mit einer ABE (allgemeine Betriebserlaubnis) ausgerüstet worden. Sie müssen dafür etwa zwei unabhängig voneinander funktionierende Bremsen an der Lenkstange besitzen sowie Licht, eine Klingel und seitliche Reflektoren. Ebenso muss Platz für den notwendigen Versicherungsaufkleber an der Rückseite des Scooters ähnlich wie bei einem Mofa vorhanden sein, damit sie von ab 14-Jährigen mit maximal 20 Kilometern pro Stunde bewegt werden dürfen. Ohne diese Anforderungen dürfen die E-Tretroller nicht auf öffentlichen Straßen oder Radwegen unterwegs sein; auf dem Bürgersteig haben sie auch nichts verloren.

Alle Anbieter setzen dabei auf das Free-Floating-Modell, bei dem die Scooter überall im Betriebsgebiet abgestellt und gemietet werden können. Kostentechnisch fallen bei Tier und den meisten anderen ein Euro Aktivierungsgebühr und zehn Cent pro Minute Fahrzeit an. Das Gleiche verlangt die Uber-Tochter Jump für die Nutzung ihrer Pedelecs in Berlin.

Tier Mobility: Berliner Startup will mit E-Scootern im fünfstelligen Bereich durchstarten

E-Scooter von Tier Mobility – hierbei handelt es ich noch nicht um das Modell für den deutschen Markt. (Foto: t3n)

E-Scooter von Tier Mobility – hierbei handelt es sich noch nicht um das Modell für den deutschen Markt. (Foto: t3n)

Eines der Sharing-Unternehmen, das von Anfang an seine E-Scooter in deutschen Städten verteilen will, ist das Berliner Startup Tier Mobility. Das Unternehmen wurde im Juni 2018 von Lawrence Leuschner (Gründer von Rebuy), Matthias Laug (Ex-CTO von Lieferando) und Julian Blessin (Mitgründer von Coup) gegründet und vermietet seine E-Scooter schon jetzt in mehr als 20 europäischen Städten.

Die Tier-E-Scooter basieren grob auf dem weit verbreiteten Modell von Ninebot. Sie werden nach eigenen Vorgaben bei dem Hersteller auf einer eigenen Produktionslinie gefertigt. Um die Lebensdauer der E-Tretroller zu erhöhen – das Ninebot-Modell soll in der Regel um die zwei Monate im Sharing-Betrieb halten –, werden sie jeden Abend von Servicekräften eingesammelt, gegebenenfalls repariert und wieder aufgeladen. Damit könne man eine Lebenszeit von sieben Monaten sicher erreichen.

Tier-Mobility-Chef Lawrence Leuschner auf der Noah Conference. (Foto: t3n)

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Bei künftigen Modellen wolle man den Akku austauschbar machen, sodass die Scooter wieder schneller einsatzbereit ist. Die Reichweite eines Scooters beträgt um die 40 Kilometer.

Das Startup Tier Mobility bietet bald auch seine E-Scooter per Jelbi an. (Foto: Tier Mobility)

Das Startup Tier Mobility bietet bald auch seine E-Scooter per Jelbi an. (Foto: Tier Mobility)

Laut Tier wolle man in den großen deutschen Städten starten. Konkret wurde das Unternehmen nicht, wir können aber fest davon ausgehen, dass neben Berlin und München auch Hamburg und Frankfurt angestrebt werden. Auch in Hannover sollen sie beizeiten aufgestellt werden. In Berlin sollen die Roller nicht nur über die eigene Tier-App ausleihbar sein, sondern auch über die Mobilitäts-App der BVG, Jelbi.

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